ChatGPT für den Einsatz im Online-Marketing

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100 Millionen Nutzer in nur 2 Monaten

Das Thema KI ist seit geraumer Zeit in aller Munde, vor allem ChatGPT liest man aktuell sehr häufig in den Medien. Und das nicht unbegründet, denn ChatGPT erreichte in nur knapp 2 Monaten das, für das TikTok 9 Monate und Instagram 30 Monate gebraucht haben – 100 Millionen Nutzer. Doch was macht ChatGPT so besonders? Wofür kann man es im Online-Marketing einsetzen und warum könnte es unseren Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen?

Im Folgenden möchte ich zuerst einen Überblick des Themas der beiden geben, anschließend auf meine für mich wertvollsten Erkenntnisse eingehen und mich zuletzt mit der Frage des Arbeitsmarkts auseinandersetzen.

ChatGPT – ein echter Allrounder

Was ist überhaupt ChatGPT?

ChatGPT ist eine künstliche Intelligenz (kurz KI) von dem Unternehmen OpenAI, die im Jahr 2022 erschienen ist. Die KI ist deshalb besonders, da sie den Fokus auf die menschliche Sprache legt und somit jeder in der Lage ist, mit ihr über die Webseite von OpenAI zu kommunizieren. Die Nutzerzahlen sind außerdem entsprechend hoch, da die Basisversion (ChatGPT-3) kostenlos ist, man benötigt lediglich einen Account. ChatGPT-4, die leistungsfähigere Version, kostet im Gegenzug schon 20 $ pro Monat und bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass sie auch Bilder versteht und man diese entsprechend in der Kommunikation einbringen kann.

Eine Anfrage, die man an ChatGPT stellt, bezeichnet man als sogenannten „Prompt“, im deutschen „Aufforderung“.

Ein Beispiel für eine Anfrage an ChatGPT.
Beispiel für einen Prompt in ChatGPT.

Die Genauigkeit der Prompts ist ausschlaggebend für die Qualität der Antwort. Im Zuge der schnellen KI-Entwicklung hat sich entsprechend ein neuer Beruf entwickelt – der Prompt Engineer. Dieser nimmt sich genau dieser Aufgabe an, einen Prompt so präzise wie es nur geht zu formulieren, um einen bestmöglichen Output zu erhalten.

Beispiel für einen optimierten Prompt in ChatGPT.

Welche Aufgaben kann ChatGPT im Online-Marketing übernehmen?

Content-Marketing ist ein Teilgebiet im Online-Marketing, das besonders durch die KI profitiert. Denn die KI kann Content recherchieren, erstellen und strukturieren – und das ohne zu erschöpfen. So könnte man beispielsweise sehr zeiteffizient als Unternehmen einen Blog einführen und mit qualitativen Prompts, Beiträge erstellen, die Mehrwert für den Nutzer schaffen. Wenn man der KI im Prompt dann auch noch passende Keywords mitliefert, die in den Blogbeitrag sinnvoll eingebaut werden, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Suchmaschinenpräsenz haben. Google sagt dabei, dass es für das Ranking in der Suchmaschine prinzipiell egal sei, ob der Content menschlicher Natur ist oder von einer KI stammt, es kommt vielmehr auf die Qualität an – Stichwort „Mehrwert“. Jedoch muss man hier dazusagen, dass stets ein Experte die Beiträge absegnen sollte, da ChatGPT nicht fehlerfrei ist. 

Auch im Social-Media-Marketing kann die KI behilflich sein. So kann man beispielsweise die Biografie seines Instagram-Unternehmensaccounts generieren, aber auch Bildunterschriften, Kommentare, Antworten auf Kommentare und Werbetexte sind kein Problem für ChatGPT. Dazu könnte man auch noch einen Content-Kalender erstellen lassen, der dir genau sagt, wann du was auf Social Media posten solltest.

Beispiel für einen Content-Kalender anhand eines Druckerunternehmens.
Beispiel für einen Content-Kalender anhand eines Druckerunternehmens.

Dürfen wir KI-generierten Content einfach verwenden?

OpenAI – das Unternehmen hinter ChatGPT – sagt, dass solange sich der Content an die Inhaltsrichtlinien und Nutzungsbedingungen hält, er frei genutzt werden kann. Also ist es von dieser Seite schonmal ein „Ja“. Doch was sagt das deutsche Urheberrecht dazu? Derzeit hat der Content keinen gesetzlichen Schutz, da er nicht als persönliche geistige Schöpfungen anerkannt wird und somit nicht den Anforderungen des Urheberrechtsgesetzes entspricht. Jedoch könnten urheberrechtlich geschützte Bestandteile unverändert ausgegeben werden, was dann wiederum zu rechtlichen Problemen führen kann, weshalb man stets die Antworten der KI auf mögliche Bestandteile überprüfen sollte, bevor man sie selbst verwendet. 

Welchen Einfluss hat das auf den Arbeitsmarkt im Online-Marketing? 

Man könnte nun vermuten, dass die KI bald alle Aufgaben im Online-Marketing Bereich übernehmen wird und somit die Fachkräfte überflüssig werden. Jedoch stimmt das nicht ganz, denn die KI ist weiterhin nicht fehlerfrei und benötigt stets jemanden, der ihr über die Schulter schaut oder den Prompt formuliert.

Was ziehe ich aus dem ganzen?

ChatGPT ist in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert. Es bietet zahlreiche Vorteile, wie unter Anderem die schnelle Content-Erstellung und die Unterstützung bei der Ideenfindung. Es kann als effektives Werkzeug dienen, um beispielsweiße hochwertige und gut strukturierte Beiträge auf einer Webseite zu erstellen, die den Bedürfnissen der Nutzer besser gerecht werden. Bereits vor dem Vortrag hatte ich die Absicht, den Ratgeber meines aktuellen Arbeitgebers mithilfe von ChatGPT aufzufrischen und neue Beiträge zu verfassen. Allerdings musste ich feststellen, dass es nicht nur mit einem einfachen Prompt wie „Erstelle einen Beitrag zum Thema Zaunbau“ getan ist. Es erfordert vielmehr eine Vielzahl von Prompts und Anpassungen, um letztendlich einen qualitativ hochwertigen Beitrag zu erhalten. Ich bin gespannt darauf, wie sich diese neuen KI-Beiträge in der Performance schlagen werden. Unabhängig davon, ob der Content von ChatGPT oder von einem Menschen erstellt wird, ist es für mich weiterhin wichtig, ihn zu testen und zu evaluieren.

In Bezug auf den Arbeitsmarkt  glaube ich, dass die Branche beeinflusst werden könnte. Letztendlich kann nur die Zukunft zeigen, was wirklich mit den Fachkräften geschieht, aber dennoch bin ich der Ansicht, dass durch die effizientere Arbeitsweise mit ChatGPT als unterstützendem Werkzeug die gleichen Aufgaben mit weniger Mitarbeitern erledigt werden können. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass menschliche Expertise und Überwachung nach wie vor unerlässlich sind, da die KI fehleranfällig ist und nicht in der Lage ist, den gesamten Aufgabenbereich abzudecken.

Insgesamt ist ChatGPT ein vielseitiges Werkzeug, das die Effizienz steigern kann, aber gleichzeitig eine kritische Herangehensweise erfordert. Es bietet Möglichkeiten zur Verbesserung des Content-Marketings und zur Unterstützung von Fachkräften, birgt jedoch auch Herausforderungen und Risiken, die berücksichtigt werden müssen. Durch eine verantwortungsvolle Nutzung und die richtige Integration in bestehende Prozesse kann ChatGPT positive Auswirkungen haben und den Arbeitsmarkt im Online-Marketing weiterentwickeln.