Mit ca. 463 Millionen Nutzer im ersten Quartal von 2023 gehört Pinterest wohl mit zu den erfolgreichsten Plattformen der heutigen Zeit.¹ Bei rund 5,3 Milliarden Menschen, die 2022 Zugang zum Internet hatten, benutzt daher fast jeder zehnte davon Pinterest.² Aber was ist überhaupt Pinterest? Wie kann man es als Unternehmen nutzen und was ist der Unterschied zwischen „Paid“ und „Organic“ Traffic?
Viele Menschen stellen Pinterest gleich mit sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook und Co. Pinterest selbst aber, kategorisiert sich als visuelle Suchmaschine und das hat auch einen nachvollziehbaren Grund: Während es bei Social Media um Promitrends, lustige Unterhaltungsvideos oder Sport geht, legt Pinterest eher den Fokus auf Inspiration und Kreativität. Richtet man sich beispielsweise ein neues Zimmer ein und sucht nach Inspiration für Einrichtung, Möbel oder trendige Wandfarben, schaut man auf Pinterest – eine visuelle Suchmaschine.
Pinterest ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. In der Navigationsleiste am unteren Bildschirmrand, kann mach sich zwischen diesen Bereichen bewegen: Home, Suche, Erstellen, Benachrichtigungen und Profil. Ich gehe kurz auf die ersten drei Bereiche ein, da diese am wichtigsten sind.
Ein erstellter Beitrag auf Pinterest nennt sich „Pin“. Diese Pins erscheinen im Home-Bereich, basierend auf den eigenen Interessen. Jemand, der sich für Inneneinrichtung, Pflanzen und Tierfotografie interessiert, bekommt auch häufiger diese Inhalte angezeigt. Dafür verantwortlich ist der Algorithmus von Pinterest, der versucht, die Nutzer so lange wie möglich auf der Plattform zu halten.
Die Pinterest-Suchfunktion zeigt dem Nutzer passende Pins basierend auf seinen Interessen an. Sie ergänzt auch die eingegebenen Suchbegriffe mit weiteren Keywords, um die Suche zu erleichtern und dem Nutzer zusätzliche Ideen im gleichen Themengebiet zu liefern.
Wenn der Nutzer auf das Plus-Symbol in der Mitte der Navigationsleiste klickt, hat er die Option, zwischen der Erstellung von Idea Pins, normalen Pins oder Pinnwänden zu wählen. Idea Pins ähneln hierbei der Story-Funktion von bekannten Social Media Apps. Pinnwände hingegen sind Pins, die in eine Kategorie gebracht wurden, vergleichbar zu einer Playlist auf Spotify, nur dass es hier eben statt Songs, Pins sind.
Auf Pinterest unterscheidet man zwischen „organic traffic“ und „paid traffic“ basierend auf der Art des Verkehrs, der auf der Plattform generiert wird.
Der Begriff „organic“ bezieht sich auf den natürlichen Verkehr, der auf Pinterest entsteht, ohne dass dafür bezahlt wird. Er entsteht durch die Entdeckung und Weiterverbreitung von Inhalten durch Nutzer, die Pins erstellen, repinnen, teilen und kommentieren. Dieser organische Verkehr wird von Pinterest-Algorithmen beeinflusst, die Inhalte aufgrund von Relevanz und Qualität den Nutzern präsentieren.
Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff „paid“ auf den Verkehr, der durch bezahlte Maßnahmen generiert wird. Unternehmen und Vermarkter können Anzeigen schalten oder Promoted Pins erstellen, um ihre Inhalte hervorzuheben und eine größere Reichweite zu erzielen. Durch Zahlung für Werbung können sie ihre Pins gezielt bestimmten Zielgruppen präsentieren und die Sichtbarkeit ihrer Inhalte erhöhen.
Der Hauptunterschied zwischen organischen und bezahlten Traffic auf Pinterest besteht also darin, dass der organische Verkehr auf natürliche Weise entsteht, ohne dass direkte Kosten damit verbunden sind, während der bezahlte Verkehr durch Investitionen in Werbemaßnahmen generiert wird.
Natürlich ist die Plattform auch geeignet für Unternehmen, da sie einerseits die attraktive Möglichkeit haben, kostenlos organisch was zu erreichen und andererseits auch über die bezahlte Alternative, Reichweite zu erhalten. Um den Erfolg messbar zu machen, bietet Pinterest auch ein Analysenbereich, der Aufschluss darüber gibt, welche Pins erfolgreich waren und welche nicht. Um diesen Analysenbereich zu erweitern, kann man ein sogenanntes Pinterest-Tag auf seine verlinkte Webseite einbinden, womit man dann den Pinterest-Traffic weiter tracken und den Erfolg besser messen kann.
Um meiner Meinung nach als Unternehmen erfolgreich auf Pinterest zu sein, sollte man die Plattform und deren Nutzer kennen. Denn es reicht nicht aus, auf Pinterest einfach Bilder hochzuladen, die unästhetisch sind, da die Nutzer auf Pinterest schöne Inspiration sehen möchten. Es reicht außerdem nicht, alle paar Monate einen Pin hochzuladen und die Plattform halbherzig anzugehen, da der Algorithmus solches Verhalten nicht pusht. Wenn man den Kanal mit qualitativen Inhalten bespielt, ist Pinterest sicherlich ein weiterer geeigneter Eingangspunkt.
¹ o. V. (o. D.). Pinterest Announces Fourth Quarter and Full Year 2022 Results. Aufgerufen am: 15.06.2023. https://investor.pinterestinc.com/press-releases/press-releases-details/2023/Pinterest-Announces-First-Quarter-2023-Results/default.aspx
² o. V. (o. D.). Individuals using the Internet. ITU. Aufgerufen am: 15.06.2023. https://www.itu.int/en/ITU-D/Statistics/Pages/stat/default.aspx